Dorfkapellenführer

Dorfkapellenführer_U_1_hälfte.png Der Hausleitner „Dorfkapellenführer“!

Nachdem wir im Jahre 2008 den Hausleitner „Marterlführer“ und im Jahre 2009 den Hausleitner „Kirchenführer“ herausgebracht hatten, freuen wir uns, nun den Hausleitner „Dorfkapellenführer“ vorlegen zu dürfen.

Zwischen den Städten Stockerau und Tulln, am Übergang der Landschaften Weinviertel und Tullnerfeld gelegen, thront die Kirche St. Agatha hoch oben auf dem Wagram, weithin ins Tullnerfeld sichtbar. Erklettert man den rund 44 Meter hohen Turm, dann kann man das Auge über das Pfarrgebiet schweifen lassen und erblickt rund um die alte, ehrwürdige Pfarrkirche weitere Türme von Gotteshäusern. Ein Kranz von insgesamt neun „Filialen“ - die unser Pfarrer zu betreuen hat und deren Dörfer seit rund 1000 Jahren Teil von St. Agatha sind - ist am Horizont zu sehen.

Immer schon wollten die Menschen nicht nur die entfernte große und ehrwürdige Kirche besuchen, sondern schufen sich in ihrer unmittelbaren Umgebung eigene Begegnungsstätten zu denen sie sich wenden konnten, um in unmittelbarer Zwiesprache mit ihrem Gott zu bitten, zu danken, aber auch zu hadern. Und so wurden bereits im Mittelalter in den sich entwickelnden Dörfern Kreuze und Andachtsstätten, errichtet die zum Innehalten einluden.

Nach und nach entstand jedoch das Bedürfnis nach mehr und so begann man mit der Errichtung der ersten Dorfkapellen. Den Anfang machten 1693 die Bewohner von Pettendorf, die gleich ein richtiges Kirchlein errichteten, das heute als Filialkirche der Ort der Vorabendmessen ist. In den anderen Ortschaften geht die Entwicklung vom einfachen Glockenturm über die Holzkapelle bis hin zum heute vorhandenen festen Haus, eben der Dorfkapelle.

Wir beginnen unsere Rundreise durch die Markt- und Pfarrgemeinde Hausleiten also in Pettendorf in der Filialkirche St. Barbara und setzen unsere Reise dann im Uhrzeigersinn fort. So kommen wir über Seitzersdorf und Wolfpassing (die trotz der Zusammenlegung von 1931 beide jeweils ihre eigene Kapelle bewahren konnten) nach Zissersdorf, Goldgeben, Schmida, Zaina, Perzendorf  und beenden unsere Tour in Gaisruck. In jedem Ort erfahren wir einiges über die Geschichte des Ortes und über den Gang des Kapellenbaues, bevor wir uns der Beschreibung der Dorfkapelle zuwenden. In Wolfpassing und in Schmida machen wir jeweils einen kleinen Exkurs in die nicht mehr aktiven ehemaligen Schlosskapellen.

Unsere Dorfkapellen – die im Eigentum der Marktgemeinde stehen – wurden in den letzten Jahren von den Dorfbewohnern liebevoll hergerichtet und sind somit Ausdruck der lebendigen Gemeinde. Reihum werden in allen Dörfern jeweils am Dienstag und am Mittwoch Messen gefeiert und meist trifft man sich danach zur Agape, zum gemütlichen „Tratsch“ im naheliegenden Dorf- oder Feuerwehrhaus. Besonders herausgeputzt und ­gefeiert wird zum Patrozinium und zur Florianimesse. Beim Bittgang ist die Kapelle Ausgangspunkt und Zielort des Segensganges durchs Dorf und über die Felder. Ohne seine Dörfer wäre unsere Gemeinde Hausleiten nicht vollständig. Sie sind Teil des größeren Ganzen.

Der Club Hausleiten freut sich, nun allen Hausleitnern  diese Zusammenfassung vorlegen zu können. Mit Hilfe der werbenden Wirtschaft, des Landes NÖ, des BHW, der Marktgemeinde und den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates sind wir in der Lage, diese Broschüre kostenlos an alle Haushalte im Gemeindegebiet zu verteilen.

Besuchen Sie doch einmal unsere Dorfkapellen.

Viel Spaß beim Lesen und beim Entdecken unserer Kunstschätze wünschen

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Alfred Auer Herbert Fritz (+)
Hausleiten, im März 2011