Schmida > Das Schloss

Aussenansicht der AnlageIn früherer Zeit stand hier wahrscheinlich eine burgähnliche befestigte Anlage, die vielleicht schon mit einem Wassergraben umgeben war.

Um 1480 wurde das Geschlecht der Hardeggs Eigentümer des Dorfes und auch des Schlosses. Die Hardeggs, die auch in Stetteldorf und Wolfpasssing eine Herrschaft gründeten, waren nun ein halbes Jahrtausend Herren in Schmida.

1485: Das Schloss wurde von den Ungarn erobert.

1529: ging der Ort mitsamt dem Schloss in Flammen auf, als die Türken durchzogen. Graf Julius I. konnte mit 200 Reitern die Feinde zum Teil vernichten, zum Teil ihre Schiffe in die Donauarme zurückdrängen bzw. versenken.

1548: Das Schloss wurde erneuert und restauriert.

Zeichnung des SchlossesDer kaiserliche Baumeister Francesco de Pozzo führte den Umbau durch. Anstelle der Schlosskapelle aus dem Jahr 1327 ließ man in der NW-Ecke einen Turm errichten (s. Ansicht rechts von G.M. Vischer, 1672)

1709:Nach starker Vernachlässigung während des 17. Jh. schritt man zum letzten Umbau bzw. teilweisen Neubau des Schlosses nach Plänen von Jakob Prandtauer.

Durch die günstige Lage zum Aurevier war das Objekt als Jagdschloss geradezu prädestiniert. Es gab kaiserliche Besuche in den Jagdgründen des Obersthof- und Landesjägermeisters (Graf Hardegg ab 1724). So gibt es Berichte von mindestens vier Jagdbesuchen Kaiser Karl VI., auch mit seiner Tochter Maria Theresia.

1945:Schloss und Kapelle wurden von der russischen Besatzungsmacht verwüstet, teilweise kamen später noch wertvolle Gegenstände weg. Nach dem Krieg stand es leer und war dem Verfall preisgegeben.

Im Zuge der Regulierung des Stranzendorferbaches schüttete man 1975 auch noch den Wassergraben zu. Die Schnellstraße neben der Au schnitt den ehemaligen Tiergarten und die Alleen und Durchschläge ab, die vom Schloss weggingen. Der weit verästelte Lauf der Donau-Altarme bis zum Dorf kann nur mehr erahnt werden.

Um 1980 wurde das Schloss außen renoviert, seit ca. 1983 ist es wieder bewohnt.