Pettendorf > Geschichte

1294-1317 ist mehrmals ein Rittergeschlecht bezeugt, dass sich nach Pöttendorf nennt. Sein vornehmster Vertreter war Sighart, von dem im Passauer Urbar von 1324 behauptet wird, dass er dem Bistum Weingärten und Einkünfte widerrechtlich entzog.

1403 ist erstmals ein Landgericht Pettendorf nachweisbar. Es war landesfürstliches Lehen und wurde an den jeweiligen Inhaber des Gutes Pettendorf verliehen. Daher hatten die Eberstorffer, Eyczinger und (ab 1620) die Freiherren bzw. Grafen von Breuner die Herrschaft inne. Die letzteren verwalteten sie von ihrer Herrschaft Asparn an der Zaya aus. 1746 vereinigten die Breuner dieses Landgericht mit jenem von Grafenegg.

Markterhebung:
1637 gewährte Kaiser Ferdinand III. dem Dorf, das durch den Dreißigjährigen Krieg und Brand schwer gelitten hatte, 2 Jahrmärkte (dritter Pfingsttag und Sonntag nach St. Ägyd). Da auch die benachbarten Orte Stetteldorf, Schmida und später auch Hausleiten das Marktrecht besaßen bzw. erlangten, waren die Möglichkeiten zur Nutzung dieses Privilegs beschränkt.

Gründung der Barbara-Kirche:
1693
verpflichteten sich Richter und Gemeinde, zu Ehren der Hl.Barbara eine Kapelle zu errichten. Das Gelübde dürfte auf die Pestzeit zurückgehen. Bereits am Barbaratag (4.12.) des selben Jahres zelebrierte Dechant Otzenassek aus Stockerau die erste heilige Messe.

1762 errichteten die Pettendorfer ein eigenes Schulhaus mit einer Klasse und einem Zimmer für den Lehrer. Ab 1872 gingen auch die Gaisrucker Kinder in Pettendorf zur Schule. Das führte bald zu Streiterein mit dem Pfarrer von Hausleiten, der hier eine Pfarrschule hatte. In den anderen Dörfern gab es noch keine Schulen.

Altes Foto: Schuljahr 1962/63: 4. KlasseSchuljahr 1962/63: 4. Klasse

1848 brachte die Revolution, und damit verbunden war die Schaffung einer Reihe von Gesetzen, die den Bürgern mehr Freiheit gab: Aufhebung der Zensur, der Untertänigkeit und Hörigkeit, Pressefreiheit, freie Wahlen (Gemeinderat!), neue Verfassung usw.

So kam es im Sommer 1850 zur Gründung der Großgemeinde Pettendorf (mit Seitzersdorf, Wolfpassing und Zissersdorf), der erste Bürgermeister war der Schustermeister Leopold Fischer aus Wolfpassing.

1885 kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, deren 1. Hauptmann Gottfried Just war. 1886 kaufte man die erste Spritze.

1910 wurde der Ort an das Telefonnetz angeschlossen und im Kaufhaus Kloud eine öffentliche Sprechstelle eingerichtet.

Kaufhaus Kloud und Dorfschwemme, ca. 1955Kaufhaus Kloud und Dorfschwemme, ca. 1955

Kriegsereignisse:
1939 war der Bau eines Militär-Flugplatzes zwischen Seitzersdorf-Wolfpassing und Pettendorf geplant, der infolge des Kriegsausbruches zum Glück nicht zustande kam. Ab 1940: polnische und ukrainische Fremdarbeiter. August 1944: 17 Fliegerbomben außerhalb der Siedlung.